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Zum Jahreswechsel 2010/2011 in die Normandie

© CPL 21. Januar 2011

Für eine richtig weite Reise mit unserem Großen Wagen fehlt uns in den Weihnachtsferien leider die Zeit.
Eine Fähre buchen konnten wir aufgrund einer Erkrankung von Christine auch nicht, da nicht abzusehen war,
ob wir überhaupt fahren können. So beschließen wir, in den Ferien wieder einmal in den Norden Frankreichs,
genauer gesagt in die Normandie zu fahren.
Hier waren wir schon etliche Male – es hat uns immer sehr gut gefallen, vor allem hält sich die Anreise
in erträglichem Rahmen. (Bis Bayeux sind es von uns aus gerade mal 650 km.) Allerdings macht der heftige
Wintereinbruch in Mitteleuropa Probleme. Mehrmals täglich checken wir auf unterschiedlichen Seiten die
Wettervorhersage. Gerne nutzen wir www.wetteronline.de – gute Erfahrungen speziell auch für das
angrenzende Ausland haben wir diesmal auch mit www.wetter.info gemacht. So schaffen wir es, einen Tag
für unsere Anreise herauszufinden, der eine problemlose Anfahrt ermöglicht.

Dem Schnee und Frost sind wir damit entkommen. Diesmal werden wir uns schwerpunktmäßig auf der
Halbinsel Cotentin aufhalten. Die Halbinsel Cotentin ist der westlichste Teil der Normandie.
Auf uns wartet eine landschaftlich schöne und geschichtlich interessante Gegend.

Aufgrund der Wetterverhältnisse fahren wir auf dem Hinweg durchgängig Autobahn. Nicht ganz billig der Spaß!
Anders als in Italien werden wir hier in Klasse 3 eingestuft. Für die Hinfahrt zahlen wir fast € 60!.
Eindrucksvoll die Überquerung der Pont de Normandie!



Ein Besuch in der Normandie bedeutet in jedem Fall immer auch die Begegnung mit Spuren aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die erste Nacht verbringen wir an der Küste nördlich von Bayeux, wo unübersehbar gut erhaltene Überreste
einer deutschen Küstenbatterie zu finden sind. Unterhalb der Stellung befindet sich ein eindrucksvoller
Küstenabschnitt, „Le Chaos“ genannt.
Port en Bessin – ein lebhafter kleiner Hafen – bietet die Möglichkeit, Fisch und Schalentiere
fangfrisch zu erstehen: Mehrere Abendessen sind somit gesichert.





Weiter führt uns der Weg entlang Omaha Beach, dem Bereich der Invasionsküste, an dem die Amerikaner ihre
höchsten Verluste erlitten. Natürlich auch hier zahlreiche Zeugnisse der Vergangenheit, u.a. das
„Musee Omaha 6 juin 1944“, ein modernes Mahnmal „Les Braves“, der amerikanische Soldatenfriedhof.
Nicht weit entfernt liegt auch der deutsche Soldatenfriedhof in La Cambe sowie die
Weltfriedensstatue in Grandcamp Maisy.







Welcher Gegensatz hierzu das schon zur Cotentin-Halbinsel gehörende Naturreservat „Reserve naturelle
Domaine de Beauguillot“ bei Sainte Marie du Mont am Utah Beach. Was uns allerdings sehr verwundert, ist
dass direkt an den Grenzen des Schutzgebietes heftig gejagt wird.
Einige Schrotkugeln fallen sogar auf unseren Großen Wagen.

Nun beginnt für uns der schönste Teil der Normandie. Die langen Sandstrände beeindrucken uns immer aufs
Neue, kleine Ortschaften mit schönen Häfen laden zum Bummeln ein, bieten gute Möglichkeiten, die
vielfältige Vogelwelt zu beobachten. Die Ortsdurchfahrten sind für unseren Großen Wagen teilweise
etwas eng geraten – aber irgendwie passt es doch immer.







Zunächst steuern wir St.-Vaast-La-Hougue an.
Im Bereich der Festung de la Hougue Berge von Pantoffelschnecken, die am Strand herumliegen.
Der lebhafte Ort mit seinem schönen Fischerhafen sowie die Seemanskapelle (Chapelle des Marins)
sind einen Besuch wert und bietet zahlreiche Fotomotive.








Fast noch besser gefällt uns Barfleur mit seinem malerischen Hafen und seiner alten Kirche.
Eine Gedenktafel erinnert an den Steuermann des Schiffes, mit dem Wilhelm der Eroberer 1066 gen
England fuhr. Das Schiff soll hier gebaut worden sein, der Steuermann stammte aus Barfleur.





Aber auch die Umgebung des Städtchens hat einiges zu bieten: die Kirche von Gouberville, der
Leuchtturm von Gatteville, schöne Sandstrände. Die Gegend um Cherbourg war im Zweiten Weltkrieg
stark befestigt; deshalb findet man überall Überreste von Bunkern und Befestigungsanlagen.
Wir bleiben etliche Tage in der Gegend und treffen unsere Freunde, die es ebenfalls geschafft
haben, dem Schneechaos zu entkommen.






Auf der Fahrt zum Cap de la Hague geht es durch Cherbourg. Wir nehmen uns Zeit für einen kurzen
Spaziergang zur Dreifaltigkeitskirche und zum Napoleon-Denkmal. Napoleons Hand weist gegen England,
das er aber im Gegensatz zu Wilhelm dem Eroberer nie erreicht hat.




Dann geht es weiter entlang der Nordküste, die in diesem Bereich große Ähnlichkeit mit der Bretagne hat.
Die Kirche in Urville-Hague wurde 1944 weitgehend zerstört; die Ruine mit dem angrenzenden
kleinen Friedhof sollte man sich auf jeden Fall anschauen.



Die folgenden Tage verbringen wir im Bereich des Cap de la Hague. La Hague ist „berühmt/berüchtigt“
durch die atomare Wiederaufbereitungsanlage. Gott sei Dank sieht man aber von der riesigen Anlage so
gut wie nichts, wenn man sich an der Küste aufhält. Das Wetter ist leider nicht so gut wie in den Tagen zuvor.
Es ist kühler, regnerisch, teilweise weht ein heftiger Wind. Trotzdem ist es immer noch viel besser
als zu Hause. Und wir haben auch ein schönes Plätzchen für Silvester gefunden. Hier treffen wir unsere
Freunde wieder. Die Küste ist felsig, bei Ebbe zieht sich das Wasser weit zurück und es entstehen viele
Gezeitentümpel. Diese sind zwar nicht ganz so eindrucksvoll wie die an der Pazifikküste in Oregon
(siehe hierzu Reisebericht Oregon) und Washington(siehe hierzu Reisebericht Washington),
aber trotzdem interessant. Faszinierend auch die vielen Flechten auf den Felsen.







Das Wetter bleibt leider so trüb, so dass wir diesmal nicht zum Nez de Jobourg fahren. Schade – dieses Felsenkap
ist, wie wir von früheren Besuchen wissen, absolut beeindruckend, aber bei Wind und Nieselregen macht das Wandern
dort keinen Spaß. So nur noch ein Blick auf die Baie d’Écalgrain. Dahinter beginnt die Westküste der Normandie.
Hier dominieren wieder ausgedehnte Dünenlandschaften und lange Sandstrände. Fast jedes Dorf hat seine Kirche.
Die von Biville ist besonders schön. Am nächsten Tag hat sich dann das Wetter so weit verbessert, dass wir eine kleine
Wanderung am Cap de Carteret unternehmen.
Wir können sogar unseren Fisch draußen braten und so den Bratgeruch aus unserem Großen Wagen heraushalten.










So langsam müssen wir uns auf den Rückweg machen. Wir haben beschlossen, nicht die Autobahn zu nehmen, sondern bis
Calais entlang der Küste zu fahren. Dies hat den Vorteil, dass wir mit wärmerem Wetter und damit hoffentlich freien
Straßen rechnen können, wir sparen die hohe Gebühr; außerdem können wir uns auf dem Weg noch die bekannten Felsen von
Étretat anschauen. Wir fahren von Barneville-Carteret durchs Landesinnere zurück zur Küste bei Bayeux. Hierbei passieren
wir Mont Castre mit einer kleinen Kirchenruine und dem alten Friedhof sowie den Resten eines kleinen Schlosses.



Als wir dann Étretat erreichen sind wir etwas geschockt. Eine so wohnmobilfeindliche Gemeinde haben wir noch nicht erlebt.
Wir können ja verstehen, dass man das Übernachten einschränken oder sogar unterbinden will, aber dass es noch nicht
einmal irgendeine Parkmöglichkeit für Wohnmobile gibt (überall Zufahrtsbalken in 2 m Höhe!) verstehen wir absolut nicht.
Eigentlich sollte man sofort wieder umkehren. Aber da wir nun einmal da sind, stellen wir unseren Großen Wagen in einem
Parkareal, das ausdrücklich für Wohnmobile verboten ist, ab – Platz gibt es jetzt genug, so viele Touristen sind in dieser
Jahreszeit selbst hier nicht unterwegs. Wir wagen es allerdings nicht, allzu lange wegzubleiben; die Ordnungshüter hier sollen
drastisch hohe Strafen verhängen! Ein schneller Blick auf die Felsen und den an sich hübschen Ort -
dann verlassen wir diese für uns ungastliche Stätte.




Wir sind froh, dass im Bereich von Cayeux sur mer alles unverändert ist und genießen an unserem letzten Tag
den schönen Sonnenaufgang, bevor wir uns auf die Heimfahrt machen.



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